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"Ich will nicht böse sein!"

 

Die Geschichte eines misshandelnden Kindes zu verstehen, heißt nicht, es zu entschuldigen – sondern einen Weg zur Lösung zu finden.

Kinder, die andere verletzen, wollen nicht „böse“ sein. Oft wissen sie einfach nicht, wie sie anders handeln sollen.

Häufig kämpfen sie mit inneren Spannungen, Unsicherheiten oder Ängsten, die sie nicht ausdrücken können. Manche versuchen so, Aufmerksamkeit zu bekommen, andere wollen Kontrolle  zurückgewinnen, wieder andere verarbeiten auf diese Weise Schmerzen, die sie anderswo erlebt haben.

Wenn sie anderen weh tun, spüren sie manchmal Wut, Frustration oder sogar Schuldgefühle – doch meist fehlen ihnen die Worte, um das auszudrücken. Wenn sie sehen, dass das andere Kind Angst hat oder leidet, verstehen sie oft nicht, was wirklich passiert, oder wissen nicht, wie sie damit umgehen sollen. Deshalb wenden sie sich manchmal ab oder reagieren erneut verletzend.

 

Das bedeutet nicht, dass Gewalt in Ordnung ist. Gewalt ist niemals akzeptabel. Aber wenn wir nur bestrafen, erreichen wir keine Veränderung. Sowohl die Kinder, die andere verletzen, als auch ihre Opfer brauchen Unterstützung.

Sie brauchen Hilfe dabei, ihre Gefühle zu erkennen und auszudrücken.

Sie brauchen sichere Wege, um Aufmerksamkeit und Nähe zu suchen.

Sie brauchen das Gefühl, wertvoll zu sein, auch ohne andere zu verletzen.

Die Verantwortung tragen wir alle: Erwachsene, Pädagog*innen, Eltern und Gemeinschaften. Nur gemeinsam können wir dafür sorgen, dass Respekt, Verständnis und Sicherheit die Gewalt ablösen.