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Die Perspektive des Kindes
Ein Kind erklärt nicht.
Es schreibt keinen Bericht.
Es spürt.
Und wenn es verletzt wird – körperlich oder seelisch – dann wird für das Kind die ganze Welt unsicher.
Was Erwachsene als „harmloses Gerangel“ oder „ganz normale Streitereien unter Kindern“ wahrnehmen, kann für ein Kind bedeuten: Angst, Ohnmacht, Scham, Ausgrenzung.
Viele Kinder können nicht benennen, was ihnen passiert.
Sie dürfen es nicht sagen – oder wurden schon einmal überhört.
Fakt ist: Konflikte und Streit gehören zum Leben dazu. Selbstverständlich. Aber es kommt sehr wohl darauf an, wie sie ablaufen. Welche Spuren sie hinterlassen. Wie häufig sie auftreten. Das macht einen entscheidenden Unterschied. Denn nicht jeder Konflikt und Streit bedeutet Verletzung, wenn sie dauerhaft und belastend sind, wirken sie tief auf das Wohlbefinden aus.
Was erwartet Sie auf dieser Seite?
Diese Rubrik „Spüren und verstehen“ lädt dazu ein, den Blick zu wechseln – weg von außen, hin zum inneren Erleben.
Hier versuchen wir, das Thema aus verschiedenen Perspektiven zu beleuchten.
Wie erlebt ein betroffenes Kind Ausgrenzung, Schubsen oder ständiges Abwertung?
Was geht in pädagogischen Fachkräften vor, die etwas wahrnehmen, aber oft keine klaren Handlungsmöglichkeiten sehen?
Was fühlen Eltern, die spüren, dass „etwas nicht stimmt“, aber keine Rückmeldung bekommen – oder deren Kind Täter ist?
Wie wirkt ein belastetes Gruppengefüge auf alle Beteiligten?
Unser Ziel: Verstehen statt Verharmlosen.
Hinschauen statt Wegsehen.
Denn Kinder sind nicht „zu empfindlich“.
Sie sind einfach ehrlich.
Und wir können von ihnen lernen, wo die Grenze längst überschritten wurde.