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Wenn dein Kind andere Kinder verletzt
Es ist für Eltern sehr schwer, damit konfrontiert zu werden, wenn das eigene Kind aggressives Verhalten zeigt und andere Kinder verletzt. Selbst dann, wenn es nicht absichtlich oder aus Bosheit handelt – denn oft versteht es in diesem Alter noch gar nicht, was es tut oder welche Folgen das haben kann. Trotzdem „entschuldigt“ das sein Verhalten nicht. Auf lange Sicht schadet es den sozialen Beziehungen, das Kind kann ausgegrenzt werden und sehr schnell einen Stempel bekommen. Kein Elternteil wünscht sich das für sein Kind.
Die ersten Gefühle sind oft Schock, Zweifel, Wut oder Scham – und das ist völlig normal.
Doch: Dein Kind ist kein „schlechtes“ Kind. Und du bist kein „schlechter“ Elternteil. Hinter solchem Verhalten steckt immer etwas – Müdigkeit, Frust, unerfüllte Bedürfnisse oder Gefühle, die dein Kind noch nicht ausdrücken kann.
Wenn du merkst, dass du es noch nicht ruhig besprechen kannst, sag ruhig, dass du etwas Zeit brauchst, bis du mit klarem Kopf darüber reden kannst. Entscheidend ist, die Situation realistisch zu sehen, das Verhalten nicht zu verharmlosen und gleichzeitig dein Kind zu schützen, indem du eine echte Lösung suchst.
Drei mögliche Szenarien im Gespräch mit den Erziehern
1. Der/die Erzieher/in schildert sachlich, ohne zu urteilen, was passiert ist, und schlägt Schritte vor.
Er/sie ist offen für gemeinsame Lösungen und stempelt das Kind nicht ab.
➡️ Du fühlst dich ernst genommen, als Partner/in einbezogen, und ihr könnt gemeinsam Lösungen finden.
2. Der/die Erzieher/in berichtet zwar, was geschehen ist, verallgemeinert aber („Das macht er/sie immer“) oder schreibt das Problem der Persönlichkeit des Kindes zu: „So ist er/sie eben“.
➡️ Das verunsichert dich, und es wird schwerer, in einer guten Zusammenarbeit zu bleiben.
3. Der/die Erzieher/in gibt allein dem Kind die Schuld, schiebt die Verantwortung auf die Eltern und behandelt dich nicht als Partner/in, sondern schreibt dir quasi vor, was du zu tun hast.
➡️ Das führt leicht zu Abwehr, Streit oder Rückzug – und das eigentliche Problem des Kindes bleibt ungelöst.
💡 Wichtige Botschaft:
Wenn dein Kind andere verletzt, bedeutet das nicht, dass es ein „schlechtes“ Kind ist. Und es heißt auch nicht, dass du als Elternteil versagt hast (wenn es so wäre, würdest du nicht nach Lösungen suchen).
Das Ziel ist nicht Schuldzuweisung, sondern Verstehen und Veränderung, um das Wohl deines Kindes zu schützen.